Die Landwirtschaft steckt in einer Krise, bei der alle – Landwirte, Konsumentinnen und die Umwelt – draufzahlen. Aber muss das so sein? Kann es in Zukunft eine Landwirtschaft geben, von der alle profitieren? BIO AUSTRIA ist diesen Fragen in zwei Diskussionsrunden – im Burgenland und in Salzburg – nachgegangen. MUTTER ERDE präsentiert euch die wichtigsten Ergebnisse.

Zahlreiche BesucherInnen folgten der Einladung von BIO AUSTRIA, dem Verband der Biobäuerinnen und Biobauern Österreichs, der die Veranstaltung in Kooperation mit MUTTER ERDE abhielt. Ein besonderer Fokus wurde auf die Interaktivität in Form eines starken Einbezugs des Publikums gelegt.

(C) BIOAUSTRIA_ChristophLiebentritt

Die Ergebnisse der Diskussionsrunden waren einhellig: Die Landwirtschaft als Verursacherin und Leittragende der zunehmenden Umweltzerstörung muss in Zukunft achtsamer mit der Natur umgehen und die Politik muss die notwendigen Rahmenbedingungen dafür setzen.

Rege Publikumsbeteiligung

Vom Publikum – bestehend aus KonsumentInnen aller Altersklassen (SchülerInnen, StudentInnen bis hin zu PensionistInnen), Wirtschaftstreibenden, Forschungs- und Lehrtätigen sowie (Bio-)Bäuerinnen und Bauern – wurden im Laufe der Veranstaltung zahlreiche Themenbereiche rund um die Landwirtschaft und Umwelt angesprochen. Dabei stand die Frage nach den wesentlichen Faktoren und Verantwortlichkeiten für und im Zusammenhang mit notwendigen Änderungen für eine Begegnung des Klimawandels aber auch für eine notwendige Ökologisierung der Landwirtschaft im Zentrum der Beiträge aus dem Publikum. Insbesondere wurden die Rollen von Politik, Landwirtschaft aber auch des Lebensmittelhandels, sowie die Verantwortlichkeit der/des Einzelnen bzw. notwendige gesamtgesellschaftliche Verhaltensänderungen thematisiert und aktiv mit den geladenen DiskutantInnen diskutiert. Dazu nahmen die jeweiligen FragestellerInnen selbst am runden Tisch mit den DiskutantInnen Platz und wurden so ein wesentlicher, aktiver Teil der lebendigen Debatte.

(C) BIOAUSTRIA_ChristophLiebentritt

Neue GAP muss Win-Win-Situation ermöglichen

BIO AUSTRIA-Obfrau Gertraud Grabmann verwies zu Beginn auf die wesentliche Doppelrolle der Landwirtschaft in Bezug auf den Klimawandel. „Einerseits ist die Landwirtschaft Leidtragende der Folgen des Klimawandels durch extreme Wetterphänomene und damit verbundene Ernteausfälle. Andererseits muss man auch offen sagen, dass sie – global gesehen – ein nicht unwesentlicher Verursacher von klimarelevanten Emissionen ist. Damit hat die Landwirtschaft eine Schlüsselrolle in dieser Frage. Wir müssen daher die Lösungskompetenz der Landwirtschaft zur Bekämpfung der Klimaveränderung und in Umweltfragen generell hervorheben und stärken“, so Grabmann. Gleichzeitig betonte die Biobäuerin und Obfrau von BIO AUSTRIA, dass es notwendig sei, durch entsprechende Änderungen der Schwerpunktsetzungen in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), den Bäuerinnen und Bauern die Möglichkeit zu geben, ökologisch zu wirtschaften und damit auch ein entsprechendes Einkommen zu erzielen. „Das wäre eine Win-Win-Win-Situation für Gesellschaft, Landwirtschaft und Umwelt.“

Umdenken bei Förderwesen gefordert

Leonore Gewessler, Mitdiskutantin von GLOBAL 2000, kritisiert, dass das heutige Fördersystem den Strukturwandel anheizt. „Das derzeitige Fördersystem wird den Herausforderungen nicht gerecht. In Zukunft müssen vor allem die gesellschaftlichen Leistungen nachhaltiger Landwirtschaft, wie sauberes Wasser oder Erhalt von Biodiversität, abgegolten werden. So kann eine Ökologisierung der Landwirtschaft erreicht werden.“

 

Links: 

www.bio-austria.at

 

 

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